Weshalb Tanztherapie?
Es geht um die Erfahrung, hier, jetzt!
Sobald wir uns bewegen und die Aufmerksamkeit nach innen richten, kommen wir in Kontakt mit unseren Empfindungen und Gefühlen. Manche Menschen zögern, sich mit ihrem Körper zu zeigen: «Ich kann nicht tanzen.» Warum sich von solchen Gedanken einschränken lassen? Wir wohnen in unserem Körper, so lange wir leben. Er kann ein wichtiger Dialogpartner bei unseren täglichen Entscheidungen werden, er spricht mit uns, wenn wir üben, auf ihn zu hören. Ein Zusammenziehen, wenn eine Aufgabe die Kräfte übersteigt, ein Anhalten des Atems, wenn jemand zu nahe tritt. Vielleicht wird er sogar ein Ort des Wohlbefindens und der Verankerung.
Die Tanztherapie gehört zur Kunsttherapie. Kunst aber nicht nach definierten ästhetischen Massstäben. ‘Kunst’ kommt von ‘Können’ und beginnt genau dort, wo DU Können erfährst. Vielleicht bei einer Armbewegung, die mehr Raum einnimmt, als du das gewohnt bist. Vielleicht bei einer Öffnung der Schultern, die dir etwas mehr als sonst das Gefühl gibt: «Ich bin da. So, wie ich bin.» Eine andere Haltung und Ausstrahlung bewirkt auch eine andere Reaktion unseres Umfelds.
Die Reise geht nach innen: Welche Bewegungen sind dir vertraut oder ganz neu? Was für Körperempfindungen und Gefühle sind damit verbunden? Unser Verhalten ist von unbewussten Anteilen mitgesteuert. Wenn sie uns bewusst werden, können wir eher wählen. Wahlmöglichkeit bedeutet mehr Freiheit beim Gestalten unseres Alltags.
Und die Reise geht auch nach aussen, in den Ausdruck: Vielleicht erlaubst du dir einmal zu stampfen, Wut oder deine sinnliche Kraft in deinem Tanz auszuleben. Oder eine ganz andere Facette deines Wesens kommt zum Vorschein. Vielleicht eine, die du auf deinem weiteren Weg gut gebrauchen kannst. Die dir hilft, den nächsten Schritt in die Richtung zu gehen, wo du hinwillst.
Lässt du dich auf eine… deine Forschungsreise ein?